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Leserbrief auf die Klapproth-Kritik "Der König der Kalauer" von Dominik Imseng in der NZZamSonntag vom 7.Februar 2010;

 

Dass die Sendung 10vor10 im letzen Jahrzehnt kontinuierlich an Tiefgang, Farbigk= eit und Wissensbefrachtung verlor und nur mit Mühe gegen die allgegenwärtige Tagesschau angehen kann, ist nicht Verschulden ihres Moderators Stephan Klapproth, dem von D.Imseng in futterneidischer Weise an= den Karren gefahren wird. Ob K. von der luzernischen einstigen Bildungshochburg Gymnasium noch vom Fache Rhetorik, das in der gesamten Schweiz der letzten Jahrhunderthälfte sonst längst ausgestorben war, profitieren konn= te, weiss ich nicht. Seine geschliffene Ausdrucksgewandtheit und ein unbezweifelbarer Humor, der dem Kritiker offensichtlich abgeht, rettet inde= ssen seit langem die zunehmend trockene Sendung. Die in der Vergangenheit wortspielerischen, zuweilen gereimten  Verabschiedungen hatte man K. bedauerlicherweise bereits seit einem Lustrum verboten, nun soll ihm auch d= er geistreiche Auftakt vermiest werden? Der perfide und lehrerhafte "Königsmord" Imsengs unter der Gürtellinie des Journali= smus soll Klapphek nicht hindern, auch einmal eine überlängte "Anmoderation" zu bieten, solange sie erheitert, aufweckt und zum Denken anregt - oder verletzt er damit bereits ein miefiges Standardschweizertum abseits jeden Hedonismus?

 

Elija Rijeka, Bern